"Mein Leben ist nicht perfekt, ich bereue sehr viel... Doch ich hätte nie gedacht das ich meinen Märchenprinz außerhalb meiner Träume finden würde. Egal welche Hürden mir noch entgegen kommen werden, ich werde sie mit ihm an meiner Seite überwinden."Junges Ehepaar stirbt bei FrontalkollosionTödlicher Autounfall – Der Lenker eines Lastwagens ist am Donnerstagabend auf der Autobahn frontal mit einem Fahrzeug kollidiert. Aus noch ungeklärten Gründen geriet ein Anhänger eines 28-jährigen LKW-Fahrers auf die Gegenfahrbahn.Dort krachte er frontal in einen entgegenkommenden Wagen eines Ehepaars. Durch den heftigen Aufprall wurde das Auto mehrere Meter weit zurückgeschleudert, durchstieß die Leitplanken und kam nach einem Zusammenstoß mit einem Baumstamm zum Stillstand.Fahrer des Wagens, bekannter Violinist Kenta Teshima (35), verstarb am Unfallort. Seine Frau, Sara Teshima (33), erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Das Ehepaar hinterlässt zwei Kinder (3 und 6). Der Chauffeur des Lastwagens kam mit leichten Verletzungen davon.Nach dem Tod ihrer Eltern wurden Junichiro und seine jüngere Schwester Aiko von ihren Großeltern aufgenommen. Ihr versterben gab vor allem dem jungen Juni sehr zu schaffen, seine Schwester hatte damals die Bedeutung des Todes noch nicht ganz begriffen.
Sie würde sich auch nie an ihre Eltern erinnern, dafür war sie noch zu jung.
Beim Ausräumen ihres alten Hauses fand Juni die Notenblätter seines Vaters, es war ein Stück welches dieser für seine Familie komponiert hatte, jedoch hatte er es nicht geschafft, es zu beenden.
Vielleicht war es dieser Moment, in welchem sich der kleine Junge vorgenommen hatte, genauso zu werden wie sein Vater. Er würde die Violine lernen um das Stück zu vollenden und er würde als Mann im Haus auf seine Familie aufpassen und besonders seine Schwester vor bösen Menschen beschützen!
...Doch wie würde er seine Schwester vor einem Feind beschützen, welchen er nicht sehen konnte...?
Kränkelnd war seine Schwester schon immer. Ihr Autoimmunsystem war einfach nicht ganz so stark wie es sein sollte... Wie oft fing sie sich Erkältungen ein, welche nicht zu schwinden schien, wie oft wachte sie völlig entkräftet auf...
Man wusste das mit ihr etwas nicht stimmte, doch Ärzte wussten nur nicht was.
Von klein auf mussten sie so oft mit Aiko zum Arzt, sie verbrachte bestimmt mehr Zeit im Krankenhaus als Zuhause. Es handelte sich um eine Lungenkrankheit, mehr konnte man zu ihrer Erkrankung nicht sagen.
Nichts desto trotz ließ sich der kleine Sonnenschein nie von etwas beirren; sie durfte sich nicht so viel anstrengen wie andere, dennoch genoss sie das Leben. Dazu verblieb auch ihr Charakter immer gleich, fröhlich, freundlich, optimistisch und... hoffnungsvoll.
Mit jedem Besuch beim Arzt jedoch wurde dessen Miene immer düsterer, die Ergebnisse immer schlechter und Aiko immer...
hoffnungsloser.
Arztkosten begonnen sich zu stapeln, Rechnungen von Therapien, Krankenhausbesuchen, Medikamenten...
Das Erbe ihrer Eltern war schnell aufgebraucht, auch ihre Großeltern taten alles um ihre Enkelin zu unterstützen wo sie nur konnten; sie gaben all ihr Geld aus; sie verkauften ihr Haus und zogen in das ärmere Viertel der Stadt... Doch es wurden immer mehr.
Juni wusste nicht was er tun sollte, nach all den Jahren tat seine Schwester nicht mehr das, was ihn immer so bestärkt hatte: Lächeln.
Das einzige was zu helfen schien, war, wenn er ihr etwas auf seiner Violine vorspielte. Die Freude war zwar nur kurzweilig, doch dann war sie wieder da. Wenn er seine Großeltern, seine Schwester, doch nur anders helfen könnte...
Er würde alles tun um die Wärme wieder in seiner Schwester zu spüren, ihr Lachen zu hören und ihre Hoffnungsvollen Augen wieder zu sehen.
Als Juni eines Tages von der Schule nach Hause kam, war das erste was er erblickte: Blut.
Seine Großeltern waren nicht daheim, daher konnte es nur eines bedeuten... Aiko.
Sein Puls raste und Panik stieg in ihm auf. Dann fand er sie zusammengebrochen auf dem Boden im Badezimmer. Blut klebte noch immer an ihren Lippen; sie hatte es anscheinend ausgehustet.
Nachdem seine kleine Schwester vom Krankenwagen abgeholt wurde und Juni auf dem Boden hockte um das Blut von den Fliesen zu wischen wurde sein sonst immer so warmer Blick, kalt.
Es musste etwas tun...In seiner Verzweiflung wandte er sich an Menschen, von denen er sich hätte ferngehalten.
"In der Not frisst der Teufel fliegen"Ein Banküberfall...
Für den scheuen Jungen war das Wort bereits der pure Horror. Und bei sowas wollte er mitmachen...? Sie würden zu dritt sein und eigentlich wäre alles schon geplant; einer wartete im Auto und zwei von ihnen würden die Bank betreten... Juni hatte sich durchsetzen können, keine Waffen mitzunehmen, das dachte er jedenfalls.
Der junge Violinist, damals ungefähr fünfzehn, zweifelte bis zum erbitterten Ende an dieser Entscheidung, doch der Gesundheitszustand seiner Schwester verschlechterte sich mittlerweile mit jedem Tag. Sie würden das Geld fair aufteilen und... damit konnte er so viele Schulden begleichen und so viel mehr für Aiko tun. Er könnte Therapien bezahlen, Operationen... Bestimmt würde es ihr bald besser gehen. Wenn...er hier mitmachte, würde alles wieder gut werden...
Wie man sich denken konnte verlief es alles andere als gut. Sein Partner hatte trotz der Vereinbahrung eine Waffe mitgebracht und begann die Angestellten der Bank zu bedrohen, Panik brach aus, dann war auch schon der Knopf gedrückt worden. Die Tür verschloss sich automatisch; sie waren eingesperrt. Zwischen ihm und seinem Partner brach ein Streit aus, beide beschuldigten den anderen. Juni realisierte viel zu spät was für eine bekloppte Idee das alles gewesen war...!
In ihrem Streit traten einige mutige, männliche Kunden in Aktion und Tackleten das Duo um, noch während sie sich einander ablenkten. Als die Polizei eintraf, war der Fahrer des Wagens bereits festgenommen worden.
Es war wohl der erbärmlichste Banküberfall, welchen Juni sich hätte vorstellen können...
Nachdem die Gruppe vor den Richter geführt wurde, wurde allen Dreien vier Jahre im Jugendknast für einen bewaffneten Raubüberfall aufgedrückt.
Alles war schief gelaufen.
Durch seine Tat kamen weitere Kosten auf seine Großeltern zu, außerdem war Juni auch nicht die Art von Mensch, welcher in einem Gefängnis gut auskommen würde... Er wurde sozusagen durch sein luschiges Verhalten zum Boxsack erklärt.
Nicht nur die ganzen einseitigen Prügeleien machten es zu den schlimmsten Jahren; ihn erreichte die Nachricht das es seiner Schwester deutlich schlechter ging und das sie nun im Krankenhaus ans Bett gebunden war.
Er wollte alles wieder gut machen, koste es was es wolle.
Juni wurde aufgrund seines guten Verhaltens frühzeitig entlassen, auch wenn er da schon zweieinhalb Jahre hinter Gittern verbracht hatte. Nachdem er endlich wieder einen Fuß ins Freie setzte, erkundigte er sich als allererste nach seiner Schwester. Was er hörte, brach ihm das Herz. Sie war anfangs in ein künstliches Koma gelegt worden, mittlerweile aber schien sie nicht mehr aufzuwachen. Später würde sie auf lebenserhaltende Maschinen angewiesen sein, während eine unbekannte Krankheit ihre Lungen verfressen würden.
Ärzte jedoch erklärten sie nicht als verloren...
Sie hatten bereits herausgefunden das es sich bei ihrer Erkrankung um einen Gendefekt in einem Zusammenspiel einer noch unbekannten Autoimmunerkrankung handelte. Man übernahm die Krankenhauskosten vorerst, um sie als so etwas wie ein Versuchsobjekt zu benutzen... Es klang einfach grausam. Doch wenn es einen weg gab, sie zu retten...?
Da nun erst einmal keine neuen Kosten anfallen würden, war es daran, die bestehenden Schulden abzubezahlen.
Seine Großeltern verziehen Juni sofort für seine Taten, denn sie wussten für seinen Grund dahinter, doch er selbst verzieh sich nicht. Er wollte alles wieder gut machen, oder es jedenfalls versuchen... Er brauchte Arbeit.
Für einige Zeit verschwand auch sein Lächeln, er bereute so viel...
Zuerst verbot man ihm, sich bei den Dämonenjägern zu bewerben, immerhin wollten sie nicht auch noch ihren zweiten Enkel verlieren, doch Juni bestand darauf. Indirekter Suizid hin oder her; er würde das Geld bekommen was er brauchte und er könnte Leben retten, Gutes tun und...vielleicht durch seine Taten das von ihm geliebte, warme Lächeln auch in anderen Leuten sehen.
Er trat die Ausbildung zum Dämonenjäger an.
Eintrainiert wurde er in seiner Heimatstadt. Die Basis dort war einer der größten des Landes, immerhin befand sie sich in der Hauptstadt.
Da Juni keinen Dämonenjäger in seiner Familie hatte und auch nicht anderweitig von einem ausgewählt wurde, ging man seine Ausbildung sehr sehr skeptisch an. Man überprüfte seine Seele oft, man beobachtete ihn bei jedem Schritt.
Einem Unreinen eine heilige Waffe in die Hand zu drücken, wäre fatal. Er musste sich in so vielem beweisen...
Dann aber wurde er angenommen.
Mit dieser guten Nachricht jedoch kehrte auch eine schlechte ein; die Basis war voll belegt und er musste an das andere Ende des Landes ziehen, um dort seine richtige Ausbildung zu beginnen. Mit der Grundausbildung, und auch seinem ersten Treffen auf einem Dämon, hinter sich, sollte es ihm nicht schwer fallen.
Das Problem war jedoch, das er seine Familie zurück lassen musste...
Der Abschied war Tränenreich, Juni war nach allem immer noch irgendwie ein sehr sensibler, weicher Junge. Sie würden aber weiterhin über Briefe Kontakt haben und auch öfter telefonieren, obwohl seine Großeltern für sowas etwas zu altbacken waren...
Der Einstieg in die neue Basis fiel ihm doch schon schwer, er hatte Probleme in dem Umgang mit Fremden...Und nun war ihm alles fremd.
Eintrainiert von einem Dämonenjäger namens Ryuu, einem zukünftigen Freund von ihm, außerdem lernte er am ersten dortigen Tag auch die Liebe seines Lebens kennen.
Sie hatten sich noch nie gesehen, doch die Augen des rothaarigen Riesen hatten ihn mit solch einer Wucht umgehauen, das es nicht mehr schaffte einzuatmen. Mit der Zeit kamen sie sich näher.
Es war ein ungeschicktes Näherkommen, beide waren schüchtern auf ihre Weise etwas beklemmt, doch als sie dann wirklich zueinander fanden... Juni könnte nie glücklicher sein.
Die Beiden waren das perfekte, niedliche Paar. Das Leben verlief gut, er schickte sein Geld an seine Großeltern und bezahlte deren Schulden als auch aufkommende Kosten vom Krankenhaus, er half Menschen... Und er hatte Ueno.
Er würde fast alles aufgeben um an seiner Seite bleiben zu dürfen.
Er machte er ihm später einen Antrag. Seine große Liebe nahm diesen an und das war wohl der Moment, in welchem Juni sich, so grausam es auch klang, für alles aus ihrer Vergangenheit bedankte. Hätten beide nicht ihre Lasten zu tragen, wäre alles anders gekommen und sie hätten sich nie kennengelernt... Juni liebte ihn so sehr... er liebte ihn über alles.
Das Stück seines Vaters schob er immer weiter heraus, denn er wollte nicht nur seine verstorbene, sondern auch seine neue Familie in das Lied mit einbeziehen.
Er war auf Wolke 7
Eigentlich erschien seine letzte Mission wie eine normale... Sie sollten ein verstecktes Dorf untersuchen, in welchem vorher ein geheimer Kult gelebt hatte, ehe es von einem Dämon zerstört wurde. Während der Mission jedoch wurde das Pärchen von einem ausbrechendem Feuer getrennt. Ein Gebäude stürzte über ihn zusammen. Juni schaffte es nur halb heraus, doch sein Bein wurde unter einem Balken begraben... er hing fest.
Juni wusste davon das Ueno eine traumatische Vergangenheit mit dem Feuer hatte, dennoch wünschte er sich das er ihn nicht sterben lassen würde. Er rief nach ihm, doch der Rauch zog sich in seine Lungen...er erstickte ihn.
Ueno rettete ihn nicht. Er zögerte zu lange und als er sich endlich überwunden hatte, hatten die Flammen Juni bereits verschlungen.
Azelly rettete Ueno aus dem Feuer und erklärte Juni für Tot.
Für die Öffentlichkeit und den Orden starb er an jenem Tag; da man seine Leiche nie bergen konnte, begrub man seine Kuscheltiere zusammen mit seinem geliebten Instrument.
Das Stück seines Vaters hat er nie fertig gestellt.
Heutzutage übernimmt Azelly die Krankenhauskosten für seine Schwester, oder nahm, bis sie bei einem riesigem Stromausfall durch den Ausfall ihrer Beatmungsgeräte verstarb. Warum er weiterhin bezahlte, weiß niemand so wirklich... Man denkt, er mache sich Vorwürfe, das Paar auf diese Mission geschickt zu haben, doch sicher war man sich nicht.
Auch die heilige Waffe verschwand an jenem Tag.